So mancher Einhandsegler, der sein vielen Jahren auf allen Weltmeeren zu hause ist, hat bei Hafenmanövern so seine Schwierigkeiten. Manchmal ist auch das draußen auf See so tüchtige Schiff auf engem Raum nur schlecht oder gar nicht zu bändigen. Man denke an so manchen stäbigen Langkieler...
Da kann man es sich auch einfach machen: Wenn z.B. mit dem Buganker und mit dem Heck zur Pier in einer Lücke zwischen anderen Yachten angelegt werden soll, dann kann der Einhandsegler exakt vor dem beabsichtigten Anlegeplatz den Buganker fallen lassen, während er langsam am Liegeplatz vorbeifährt. Es wird nur gerade so viel Kette gesteckt, wie sie das Boot für kurze Zeit halten kann.
Anschließend fährt der Skipper mit dem Beiboot zu seinem avisierten Liegeplatz und macht dort eine lange Leine fest, deren anderes Ende mit zurück auf seine Yacht nimmt. Auf der Achterklampe angebracht kann er sich jetzt ganz langsam, aber ebenso sicher, durch Fieren der Ankerkette und Dichtholen der Landleine an die Kaimauer verholen.
Dieses Manöver klappt auch bei ungünstigen Windverhältnissen. Allerdings muss auf das Ankergeschirr auch Verlass sein! Ein zu kleines Eisen, das sich nicht ordentlich eingräbt, lässt die Yacht vertreiben und mit dem Heck an die Pier knallen. Und auch die lange Verholleine sollte aus ordentlichem Material hergestellt sein, das sich nicht so leicht vertörnt. Denn nichts ist doofer als wenn man bis auf wenige Meter an die Kaimauer heran gepaddelt ist und dann, wegen eines Knotens in der Leine, das Manöver schief geht.
Hier ein paar Empfehlungen aus dem 24ocean Shop:
Danforth Anker verzinkter Stahl 15,0 kg - Hält besonders gut in weichem Sand und im Schlick
Trefoil Schiffsanker Edelstahl AISI 316 50kg - Schwerer Edel-Anker, der niemals rosten wird
30m Leine mit Kausch 10mm - eine oder zwei solcher 30 Meter langen Leinen helfen bei diesem Manöver
Ahoi und bis dann!
Hans Mühlbauer